Gottscheer Landsmannschaften in Amerika USA

New York
Gottscheer Relief Association Inc.
Ernst Eppich

84-36 267th Street Floral Park, NY, 11001
http://www.gottscheenewyork.org

Cleveland
Erster österreichischer Unterstützungsverein (E.O.U.V.)
Joseph Siedler
19381 Prospect Road, Strongville, Ohio, 44136,
http://www.eouv.com

Louisville
Gottscheer Heritage and Genealogy Association (GHGA)
Dr. Elizabeth Nick
P.O. Box 725, Louisville CO 80027-0725
http://www.gottschee.org

 

Milwaukee
Gottscheer
in Milwaukee
4425 Hillview Drive,
New Berlin, Wis. 53146
 

Die Einwanderung
Als in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die ersten Gottscheer über das Große Wasser nach Amerika gingen, ahnte wohl niemand, wie schwerwiegend sich dieser Entschluß in den folgenden hundert Jahren auf das Geschick unseres Völkleins auswirken wird. Dem Ruf, im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten ihr Glück zu versuchen, folgend, nahmen sie Abschied von ihren Lieben und von der Heimat, in der es für die vielen kinderreichen Familien oft schwierig war, für den Lebensunterhalt zu sorgen.

In kleinen Gruppen kamen sie und waren dank ihres Fleißes bald in geregelter Arbeit. Ihre Briefe in die Heimat erzählten von besseren Lebensverhältnissen, daraufhin entschlossen sich weitere Gruppen, die Anstrengungen einer Amerikareise auf sich zu nehmen. Vorerst wollten sie nur auf beschränkte Zeit in Amerika bleiben und dann mit dem ersparten Geld in der Heimat eine Existenz gründen. Diejenigen, welche länger bleiben wollten, holten sich ihre Familien nach. So ging es Jahrzehnte, viele kamen als gutsituierte ,,Amerikaner" zurück in die Heimat, andere wieder fanden eine neue Heimat.

In den ersten Jahrzehnten waren es vorwiegend die Farmen und Holzschläge in Wisconsin, Missouri, Montana, Illinois, Ohio, Wyoming, Kentucky u. a., wo sie Arbeit suchten. Um die Jahrhundertwende aber finden wir sie schon in den Kohlengruben Pennsylvaniens und in den Goldgruben in Kanada sowie in den Industriestädten von New York bis Kalifornien, besonders in Cleveland und in der Stadt New York.

Überall, wo sie sich niederließen, unterhielten sie regen Kontakt untereinander und pflegten gute Nachbarschaft, galt es doch, in der Fremde für- und miteinander ein Stück Heimat zu wahren. Zeugen dieses frühen Gemeinschaftsgeistes sind die vielen landsmännischen Vereinsgründungen, die ihren Ursprung noch im vorigen Jahrhundert haben. Kaum eine andere deutschsprechende Gruppe aus den deutschen Gauen hat ihre Abstammung stärker bekundet, als es die Gottscheer taten. Der Grund dieser selbstbewußten völkischen Erhaltung mag im Umstand zu suchen sein, daß die damaligen Gottscheer nicht unwiderruflich zur Auswanderung gezwungen, eher dem schon in der alten Heimat üblichen Wandergeist für geschäftliche oder gewerbliche Zwecke folgend, den Sprung in die Neue Welt wagten, ihre geistigen Bindungen zur alten Heimat über diejenigen einer Anpassung an die neue Umgebung setzten. Die alte Heimat blieb, was sie war, Heimat, dorthin wollten die meisten wiederkehren, wenn die Zeit kam.

Von Jahr zu Jahr stieg die Zahl jener, die sich in Amerika Arbeit suchten. Anfänglich waren es meist junge Männer, die gruppenweise hinüberzogen, bald aber folgten ihnen scharenweise auch junge Mädchen. Wegen ihres Fleißes, ihrer Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit waren diese besonders als Haushaltshilfe in gutsituierten Familien sehr geschätzt. Bald reichte die Anzahl der Rückwanderer nicht mehr aus, jene der Auswanderer zu decken. Diese Unausgeglichenheit verschärfte sich nach dem Ersten Weltkrieg gewaltig. Einem fremdsprachigen Staat einverleibt, kam über das Gottscheer Land ein politischer und wirtschaftlicher Druck krisenhaften Ausmaßes. Einen Ausweg aus dieser Zwangslage sahen viele Landsleute nur in einer Auswanderung. Eine Anzahl fand ihren Lebensunterhalt über der Grenze in Österreich, die Mehrzahl aber ging nach Amerika und Kanada. In den folgenden Jahren kamen wohl noch viele als Besucher in die alte Heimat, blieben manchmal monatelang, um das Heimweh zu stillen, dann aber zogen sie wieder in die Neue Welt. Wenige nur blieben bei den alten Nachbarn, denn der Kampf ums Dasein hatte in der alten Heimat zu harte Formen angenommen. Der Zweite Weltkrieg, mit seinen verheerenden Auswirkungen, beraubte die Gottscheer endgültig ihrer Heimat. Entwurzelt fanden sie sich als Flüchtlinge und Vertriebene in den überfüllten Lagern in Österreich.

Es wird den Gottscheern dann und wann nachgesagt, daß sie eher wandernde Händler waren als Bauern. Nach näherer Betrachtung aber entkräftigt sich diese Annahme vollkommen: Kaum ein Stamm hat für sein Stück Heimaterde so schwer arbeiten und kämpfen müssen, wie es die Gottscheer sechs Jahrhunderte hindurch mußten. Weniger als die Zeitspanne einer Generation war jedesmal für den Aufbau der zerstörten Familienscholle vorhanden, und zwischendurch mußten sie sich oft auch noch gegen erdrückende Steuereinhebungen wehren. Fremde Hilfe gab es nicht, auf eigene Kraft angewiesen, wurde die knappe Zeit mit Eile aufgewogen. Daß es dabei nicht immer zu idealen Lösungen der Probleme kam, ist verständlich. Auch nach den chaotischen Ereignissen am Ende des Zweiten Weltkrieges war eilige Hilfe notwendig, um den Gottscheern in Europa aus ihrer Notlage zu helfen. Das von den Amerika-Gottscheern eiligst organisierte Hilfswerk hat durch seine Arbeit seinen Landsleuten in größter Not Hilfe geleistet, die kaum übertreffbar war. Der Enderfolg der Bemühungen war dann, daß Tausende dieser Heimatlosen nach Amerika einwanderten.

Aufgenommen wurden diese Einwanderer überall, wo schon Gottscheer in den Vereinigten Staaten und Kanada lebten, der Großteil jedoch machte sich in New York seßhaft.

Die Impulse, die diese Neuzuwanderung in die bestehenden Gottscheer Gemeinschaften brachte, waren enorm. Die landsmännischen Vereine und Nachbarschaften erreichten mit diesem Zuwachs Höhepunkte. Neue Einrichtungen für verschiedene Interessen wurden geschaffen. Eine schwergeprüfte Generation begann unter einer neuen Art Freiheit ihre Existenz aufzubauen.

Tätigkeiten im Jahreslauf
Seit dieser letzten, für die Gottscheer endgültigen, Einwanderungswelle ist nun bereits die Zeitspanne einer Generation Vergangenheit geworden. Es war eine Epoche emsigen Strebens und Schaffens, galt es doch, wirtschaftlich Fuß zu fassen und sich gleichzeitig auch geistig in einer neuen Welt schnell zurechtzufinden und anzupassen. Hier gereichte den Gottscheern das ihnen angeborene Anpassungstalent zum Vorteil: In vielen handwerklichen Berufen wurden sie tätig und gründeten bald unabhängige Geschäfts- oder Gewerbeunternehmen. In die landwirtschaftlichen Betriebe gingen sie nicht mehr, fast vollzählig blieben sie in den Industriegebieten. Heute kann man sagen, daß kaum jemand wirtschaftlich Mangel leidet. Die Nachbarschaften, in denen die Gottscheer mit ihren amerikanischen Mitbürgern in freundschaftlicher und harmonischer Weise wohnen, zeichnen sich durch saubere Straßenzüge und Wohnstätten in gutem Bauzustand aus. Die nachwachsende Generation wird zur Weiterbildung angeregt, und man stellt fest, daß unter den Landsleuten bereits ein relativ hoher Prozentsatz in höheren, auch wissenschaftlichen, Berufen tätig ist.

Die überlieferten alten Bräuche und Sitten werden im Familienleben sowie auch in verschiedenen Vereinstätigkeiten wachgehalten. Festlichkeiten und sonstige Aktivitäten der Gottscheer Vereine finden fast durchwegs im Gottscheer Klubhaus statt oder haben zumindest dort ihren Ursprung. Das Gottscheer Klubhaus betrieben von der Gottscheer Central Holding Corp., gehört als unabhängige von Gottscheer Vereinen und Privataktionären geschaffene Einrichtung zur Förderung allgemeiner und vereinseigener Interessen nach wie vor zum Mittelpunkt des
Gottscheer Brauchtums. Hier feiern die Gottscheer ihre Hochzeiten, Familienfeste und Jubiläen. Allen Landsleuten zugänglich, finden hier das ganze Jahr hindurch auch die vielen Vereinsfeste statt. Seit achtzig Jahren veranstaltet der Gottscheer Männerchor den Silvesterabend, wobei im Kreise alter Freunde das alte Jahr ausgefeiert und mit immer wieder neuen Hoffnungen das neue begrüßt wird.

Am ersten Sonntag des Jahres singen die Gottscheer Chöre bei der deutschen Messe in der Pfarrkirche der Nachbarschaft, dabei kommt auch immer ein Weihnachtslied in der Gottscheer Mundart zum Vortrag. Im Wintermonat folgen dann die Veranstaltung des Gottscheer Rod & Gun Club und der Jägerball des Green
Mountain Hunting Club, dabei werden neue Jäger durch die Jägertaufe erst in die Gemeinschaft aufgenommen. Der Gottscheer Krankenunterstützungsverein folgt mit dem traditionellen Bauernball, der heuer zum neunundsiebzigstenmal stattfindet und wegen des Programmes mit heiterer Note von jung und alt immer gerne besucht wird.

Im Februar folgt der Maskenball des Deutsch-Gottscheer Gesangvereins, die zahlreichen originellen Maskenkostüme sind immer eine wahre Augenweide, und die Tradition dieses Festes verlangt es, daß auf den Tischen heimische Krapfen auf das bevorstehende Osterfest hinweisen. Auch der Maskenball von Blau-Weiß Gottschee übt immer wieder große Anziehungskraft für viele bunte Masken aus. Den Februar schließt dann der Ball der Gottscheer Gedenkstätte ab. Im März hat der Gottscheer Kegelklub seinen Faschingstanz, gefolgt vom Faschingsrummel des Gottscheer Country Club.

Auch die kirchlichen Feste begehen die Gottscheer noch oft in ihrer alten Tradition, so auch die Osterweihe, die von Gottscheer Pfarrkindern angeregt wurde und mit bunter Aufmachung noch immer große Anziehungskraft ausstrahlt. Ein wichtiger Beitrag zur Förderung kulturellen Strebens ist das Frühjahrsfest der Gottscheer Chöre. Das erlesene Programm bietet auch immer Gottscheer Lieder, die vom Publikum stets begeistert aufgenommen werden.

Die Vorbereitungen für das am ersten Sonntag im Juni alljährlich seit vierunddreißig Jahren stattfindende Volksfest erfordert die Mitarbeit mehrerer Gottscheer Vereine, welche mit dem Hilfswerk dieses größte Gottscheer Fest leiten. Ob es die Vielseitigkeit dieses Festes ist oder die Wiederbegegnung mit alten Bekannten, die eine vieltausendköpfige Besucherzahl anzieht, für alle ist es ein tiefempfundenes Erlebnis und immerwährendes Bedürfnis, dabeizusein.

 Im Juni finden wir die Mitglieder und Anhänger des Gottscheer Männerchores beim Ausflug in Hawley auf Lukans Farm. Die gesanglichen Vorträge erfreuen die vielen dort in der Umgebung wohnenden Landsleute. Wenn dann noch der Deutsch-Gottscheer Gesangverein den eigenen Sommerausflug auch nach Hawley mitmacht, dann singen die Chöre eine deutsche Messe in der örtlichen Kirche, und abends, im Kreis ums Sonnwendfeuer, klingen die alten Lieder in die Nacht.

Anfang Juli gibt es auf dem Gelände des B. W. Estate in Swan Lake ein Picknick. Die Gottscheer Vereinigung macht jährlich eine Busfahrt zum Gottscheer Country Club nach Walden. Ebenfalls zum Country Club plant alljährlich der Deutsch-Gottscheer Gesangverein im August einen Ausflug mit Feldmesse, die vor Jahren erstmals von Pater Matthias Schager zelebriert wurde. Das Gottscheer Treffen, das nach der Reihenfolge auch in New York stattfindet, wird ebenfalls von vielen Gottscheer Vereinen, auch von außerhalb New Yorks, besucht.

Unsere Deutschstämmigkeit bekunden wir alljährlich als Teilnehmer bei der Steubenparade auf der Fünften Avenue in New York. Hier sei bemerkt, daß die Gottscheer auch die Deutsche Schule aktiv unterstützen, legen sie doch großen Wert darauf, daß die Kinder die Sprache und die Kultur ihrer Vorfahren kennen. Im Oktober feiert Blau-Weiß Gottschee das Stiftungsfest, Höhepunkt dieses Abends ist die Überreichung der vielen Pokale an die erfolgreichen Sportler. Der November steht im Zeichen des Herbstfestes der Chöre, es ist gleichzeitig der Auftakt zur Wintersaison. Anfang Dezember ladet Blau-Weiß zum Krampustanz, gleich darauf auch der Kegelklub zu seiner Unterhaltung. Die weihnachtliche Stimmung bereitet der Gottscheer Krankenunterstützungsverein mit Unterstützung der Chöre und der Klubhausverwaltung vor, und zwar mit der traditionellen Kinder-Weihnachtsbescherung. Viele der Kinder, welche an diesem Sonntagnachmittag das Klubhaus füllen, sind von ihren Großeltern begleitet, die daselbst als Kinder auch einmal ein Weihnachtspaket empfangen haben. Die Weihnachtsfeier der Chöre ist immer ein ergreifendes Erlebnis für Sänger und Angehörige, schon der selbstgebastelte Tischschmuck und allerlei heimisches Gebäck vermitteln eine festliche Stimmung.

Den Abschluß der Weihnachtssaison bildet die vom Gottscheer Hilfswerk geleitete Weihnachtsfeier für die betagten Landsleute. Wie beliebt diese vor fünfzehn Jahren geschaffene Feier ist, bezeugt die Tatsache, daß im jeweils vollen Saal über einhundert Landsleute dabei sind, die das siebzigste Lebensjahr bereits überschritten haben. In der Programmgestaltung, unterstützt von den Chören, wechseln Gedichte mit musikalischen Einlagen, vorgetragen von Künstlern in allen Altersklassen. Den Leitfaden durch das Programm bildet das in Gottscheer Mundart vorgetragene Brauchtum aus der alten Heimat.

Dies waren die Tätigkeiten unter Einschluß des allgemeinen Publikums. Dazwischen erstrecken sich jedoch noch die vielen internen Aktivitäten der einzelnen Vereine. Die wöchentlichen Gesangsproben, Versammlungen und Kegelabende sind Tätigkeiten, von denen der Bestand der Vereine in erster Linie abhängt. Wer zählt nur die vielen Trainingsstunden der Sportler, welche in einer Saison notwendig sind? Der Aufwand an finanziellen Mitteln für die Unterstützung der Mitglieder in Krankheitsfällen und die Auszahlung von Sterbegeldern haben sich über die Jahre zu enormen Summen gesteigert. Der Gottscheer Krankenunterstützungsverein vergibt außerdem jährlich ein Stipendium an einen erfolgreichen College-Studenten. Auch das Gottscheer Hilfswerk kümmert sich weiterhin um bedürftige Landsleute und bewilligt nach Bedarf auch Gelder für Katastrophenhilfe außerhalb des landsmännischen Bereiches. Hauptsächlich gelten die Bemühungen aber der Förderung und der Erhaltung der völkischen Bräuche und Sitten. Als lebendiges Beispiel sei hier die Gottscheer Trachtengruppe angeführt, deren Mitglieder teilweise schon der dritten Amerika-Generation angehören.

Die Kontakte zwischen den landsmännischen Organisationen werden nicht nur hier im engeren Stadtgebiet mit Umgebung aufrechterhalten, darüber hinaus finden jährlich Busfahrten nach Cleveland, Chicago, Kitchener oder Toronto statt. Die geistig-kulturelle Bindung des Gottscheer Stammes zu seiner Urheimat bringt es mit sich, daß Besuche dorthin oft gemacht werden, und daß Besucher aus jenen Gauen auch als Gäste bei den Gottscheern in New York freundlichst empfangen werden. So erinnert man sich gerne an die erlesenen Vorträge anläßlich der Besuche des Akademischen Glee-Club Graz, an den Singkreis Seltenheim, an das Doppelsextett Velden, die Harmonikafreunde Straubing u. a. m.

Alle diese Tätigkeiten dienen in kleinem oder größerem Maß der geistigen Zerstreuung, gleichzeitig aber wecken sie auch das Interesse bei der jüngeren Generation. Ein großer Teil dieser Jugend findet den Weg zu den landsmannschaftlichen Veranstaltungen und tritt auch verschiedenen Organisationen bei. Obwohl sie manchmal der deutschen Sprache oder des Gottscheerischen nicht ganz mächtig sind, suchen sie trotzdem gerne Anschluß bei Artverwandten. Das Gottscheer Element bleibt so bestehen.

Gottscheer Organisationen in New York

Organisation
Gründung
 
Haupttätigkeit
 
Mitglieder
 
Präsident
 
Gottscheer Männerchor:
1900
Chorgesang
55
Karl Stalzer
Gottscheer Krankenunter-stützungsverein:
1901
Krankenunterstützung
340
Alois Eppich
Gottscheer
Central Holding
Corporation:
1924
Verwaltet das
Gottscheer Klubhaus
720
Alois Eppich
Gottscheer Vereinigung:
1935
Krankenunterstützung
68
John Loser
Deutsch-Gottscheer
Gesangverein:
1937
Chorgesang
56
Sophie Moschner
Gottscheer
Relief Association:
1946
Vertritt Belange für allgem.
Gottscheer Interessen
40
Direktoren, allgem. und Vereinsvertr. Ernst Eppich
Gottscheer Bowling Club:
1947
Kegelsport
58
Robert Schlindra
Gottscheer Rod & Gun Club:
1948
Sportklub
20
Adolf Petsche
Blau-Weiß Gottschee:
1951
Fußballklub
320
Ernst Kresse
Green Mountain Hunting Club:
1962
Jagdklub
32
Joseph Kotier
Gottscheer Country Club:
1962
Gottscheer Landsiedlung
40
Henry Lang
Gottscheer Gedenkstätte:
1963
Vertreter der Gottscheer
Gedenkstätte Graz-Mariatrost
350
John Herbst (Vertreter)
B. W. Gottschee Estate:
1969
Sommerfrische und Sportgrund
150
Gottfried Erker (Vertreter)

(650 Jahre Gottschee, Festbuch 1980, Albert Belay)

Der Gottscheer Krankenunterstützungsverein, Inc. 1901-1980, William J. Meditz

Als vor 79 Jahren 17 begeisterte Gottscheer Männer den Entschluß faßten, den Gottscheer Krankenunterstützungsverein zu gründen, hatten sie sicher nicht geahnt, daß sich dieser Verein so erfolgreich entwickeln wird. Eifer, Begeisterung, vor allem aber harte Arbeit und Opferbereitschaft sowie der Glaube an den Verein und das Gottscheertum haben diesen Zusammenschluß so gedeihen lassen, daß er heute, nach 79 Jahren, der stärkste unter den Gottscheer Vereinen in der Welt ist.

Der Anfang war nicht leicht. Der Einwanderer war fremd im Land, der Verdienst gering, eine soziale Fürsorge, wie man sie heute kennt, gab es nicht, daher war der Kranke auf seine Verwandten und Freunde angewiesen. Hilfe war überall vonnöten. All dies und die Sehnsucht nach einer neuen Heimat, nach einem Familienverein, wo man unter Gottscheern seine Freizeit verbringen und in der Not Hilfe suchen und finden kann, waren die Voraussetzungen zur Gründung. So wurde der Verein am 24. April 1901 ins Leben gerufen und zum ersten Präsidenten John Krisch gewählt. Schon nach zwölf Jahren umfaßte er 56 Mitglieder, und in der Vereinskasse befanden sich 1000 Dollar. Wenn man heute zurückschaut, kann man sagen, daß dies für die damalige Zeit eine außerordentliche Leistung darstellt.

Da der Mitgliedsbeitrag nur einen Dollar betrug, mußte man trachten, Geld in die Kasse zu bringen. So kam es, daß verschiedene Festlichkeiten ins Leben gerufen wurden, u. a. eben der Bauernball. 1904 wurde die erste Vereinsfahne angekauft, am 14. Februar 1907 der Verein im Staate New York eingeschrieben. Die Urkunde liegt noch heute vor.

Von Jahr zu Jahr wuchs der Mitgliederstand, mit ihm die Vereinskasse. Die Begeisterung unter den Mitgliedern war sehr groß, jeder wollte sein Bestes geben, jeder an der Spitze mitbestimmen, daher war es sehr schwer, in den Vorstand zu kommen. Dies hat aber zweifelsohne dazu beigetragen, daß die Verwaltung immer in den besten Händen lag. Ähnlich ging es in den verschiedenen Komitees zu, wobei eines das andere an Aktivitäten zu übertreffen suchte in echtem Wettbewerb. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges beteiligte sich der Verein auch an der Hilfsaktion für die Landsleute in der Heimat. Dann kam wieder die große Einwanderung; sie machte sich im Verein durch den Zuwachs an Mitgliedern bemerkbar. So wurde der Drang nach einem passenden Klubhaus unter Präsident Gottfried Tittman immer größer. 1924 wurde die Gottscheer Central Holding Corporation gegründet, ab sofort fanden alle Versammlungen im Haus statt, und 1926 feierte man das Fest des 25 Jahre alten K.U.V. bereits hier.

Auch der Gottscheer K.U.V. erwartete von seinen Mitgliedern, für den Verein zu wirken, ohne auf besonderes Lob zu warten. Es dauerte bis zum Jahre 1939: damals wurde Matthias Kump, der als erster seinen Mitgliedsbeitrag erlegt und dafür im Jahre 1901 die Buchnummer "1" erhalten hatte, für seine langjährigen Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Der Zweite Weltkrieg belastete den Verein wiederum sehr. Das Schicksal, das die Landsleute in der Heimat getroffen hatte, und die Not, in der sie lebten, ließen in den Reihen des K.U.V. die Idee reifen, die Gottscheer Relief Association zu gründen, die Hilfsorganisation für die Landsleute in Not.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam wieder eine starke Welle von Einwanderern in die USA. Viele dieser Neueinwanderer traten dem Verein bei und arbeiteten bei den Festlichkeiten begeistert mit. Alle waren erstaunt, einen so großen Verein vorzufinden.

Das goldene Jubiläum des Vereins wurde am 21. April 1951 unter Präsident Frank Meditz (Rieg) im Triangle Ballroom gefeiert. In dem aufgelegten Festbuch konnte die Geschichte dieser 50 Jahre gut verfolgt werden. Zum Fest zählte der Verein 472 Mitglieder, die Kasse wies 100.724 Dollar und 55 Pence auf. Der langjährige Präsident, Gottfried M. Tittman, wurde damals Ehrenpräsident.

Am 18. Dezember 1955 schloß sich der "Österreichische Männer-Krankenunterstützungsverein" (Präsident Ferdinand Matzelle) dem K.U.V. an, an dessen Spitze der allzufrüh verstorbene Fred Sumperer stand. Der Einzug der Mitglieder des Ö.M.K.U.V. in die Versammlungshalle wurde mit großem Beifall begrüßt, beide Präsidenten reichten einander zum Zeichen der Vereinigung die Hände, und die Anwesenden sangen das Gottscheer Heimatlied. Der Männer-K.U.V. brachte 131 Mitglieder und US-Dollar 34.309,62 mit. Dieser Verein war am 4. Juni 1904 von Alois Duffek als "Österreichisch-ungarischer Reservistenbund" gegründet und 1907 in "Österreichischer Männer-Krankenunterstützungsverein" umbenannt worden. Präsident Duffek wurde für seine langjährige Tätigkeit in diesem Verein in den dreißiger Jahren mit der Ehrenpräsidentschaft ausgezeichnet.

Die Höchstzahl an Mitgliedern konnte der K.U.V. am 16. Dezember 1956 aufweisen, es gehörten ihm 530 Männer an. Seit jenem Tag geht der Mitgliederstand laufend zurück, die Einlagen in der Kasse hingegen steigen laufend an. 1956 wurden auch die Statuten geändert, sie traten am 1. Jänner 1957 in Kraft.

Das Jubiläum des 60 Jahre währenden Bestandes wurde am 6. Mai 1961 in der Victorian Hall abgehalten. Präsident war damals Alois Fink und das Fest eines der schönsten im Verlauf der Vereinsgeschichte. Es gab eine größere Anzahl von Ehrungen: zum Ehrenpräsidenten wurde Adolf Schauer ernannt - er hatte dies fürwahr verdient. Außerdem wurden folgende Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt, die durch viele Jahre hindurch im Vorstand arbeiteten und zum Gedeihen des Vereines viel beigetragen haben: Alois Fink, Joseph Eppich, John Krische, Frank Meditz, Mathias Meditz und Joseph Schneller. Dieselbe Ehre wurde Herman Koch im Jänner 1965 zuerkannt.

Im September 1969 veranstaltete der Gottscheer K.U.V. mit den anderen Gottscheer Vereinen in Ridgewood das Gottscheer Treffen, welches viele Landsleute von nah und fern zusammenbrachte. Im Jänner 1970 wurde Joseph Eppich (Altlag) nach 23jähriger Tätigkeit im Vorstand, davon die letzten acht Jahre als Präsident, für seine Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Das siebzigste Jubiläum wurde am 1. Mai 1971 im Gottscheer Klubhaus gefeiert. Bei diesem Fest erhielten alle Mitglieder, die dem Verein durch fünfzig und mehr Jahre angehörten, eine Ehrennadel ausgehändigt. Seither findet diese Ehrung alljährlich bei der Aprilversammlung statt. Im letzten Jahr wurde zusätzlich zur Ehrennadel noch eine Urkunde ausgehändigt. Bisher wurden bereits neunzig Mitglieder geehrt, die dem Verein durch 50 Jahre angehören, von welchen noch 54 am Leben sind, 16 Prozent der Mitglieder!

Der große Erfolg des Vereins seit seinem Bestehen ist wohl allen Mitgliedern zu verdanken, die bei den vielen Festlichkeiten durch emsige Arbeit dazu beigetragen haben, aus Nichts einen Verein aufzubauen, der bisher über eine halbe Million Dollar als Kranken- und Sterbegeld, nebst vielen anderen Unterstützungen, auszahlte. Für langjährige Verdienste wurden in den letzten Jahren folgende Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt: Joseph Meditz (Stockendorf), William J. Meditz (Rieg) und Hans Fitz (Koflern). Immer wieder ist die Leitung des Vereines bestrebt, Verbesserungen einzuführen, die Kranken- und Sterbegelderauszahlungen zu erhöhen und Mitglieder für besondere Verdienste oder langjährige Mitgliedschaft zu ehren. Nicht nur für die alten Mitglieder wird Sorge getragen, sondern auch der Jugend wird geholfen. So wurde erst kürzlich ein College-Stipendium errichtet, das einem Studenten helfen soll. Berechtigt dazu sind Mitglieder oder Kinder von Mitgliedern.

Der Gottscheer Krankenunterstützungsverein hat heute 340 Mitglieder. Er versammelt sich monatlich im Gottscheer Klubhaus in Ridgewood, New York. Er unterstützt Mitglieder so in Krankheitsfällen als auch Sterbefällen. Für viele Angehörige ist es sicherlich ein Trost, wenn sich die Mitglieder an der Bahre eines verstorbenen Vereinsbruders versammeln und ihm so die letzte Ehre erweisen. Nicht vergessen soll eine Feier sein, die in den zwanziger Jahren durch Gottfried Tittman und Adolf Schauer eingeführt wurde und seither unsere Kinder alljährlich zu Weihnachten mit einer kleinen Gabe beschert. Obwohl das Geschenk nicht groß ist, groß aber ist die Freude der Kinder, ein Geschenk vom Weihnachtsmann in Empfang zu nehmen. Der Verein hält jährlich seinen Bauernball ab und arbeitet am großen Gottscheer Volksfest fleißig mit.

Der Verein steht heute unter der Leitung von Alois Eppich (Kukendorf), bereits Präsident durch zwölf Jahre. Ihm helfen als Vizepräsident Fred Höfferle (in Österreich geboren), ferner als Finanzsekretär Henry Schmuck (Stockendorf), als Schatzmeister John Röthel (Bresowitz) und William J. Meditz (Rieg) als Sekretär.

Das sind die Ereignisse der vergangenen 79 Jahre, in kurzen Umrissen niedergeschrieben. Wir hoffen, auch weiterhin in diesem Sinne zu arbeiten, und wünschen nur, daß sich viele junge Gottscheer Männer dem Verein anschließen werden, um so den Verein wie auch das Gottscheertum hier in New York noch durch lange Jahre aufrechtzuerhalten.

(650 Jahre Gottschee, Festbuch 1980, William J. Meditz)

Die Geschichte des Ersten österreichischen Unterstützungsvereins in Cleveland

Um 1880 begann der Zustrom von Gottscheer Einwanderern nach Cleveland. Es waren dies junge Männer, die ihre Familien zurückließen, in der Absicht, nachdem sie einiges verdient haben würden, wieder in die alte Heimat zurückzukehren. Aber die Umstände in der Neuen Welt ermöglichten die Verwirklichung des Vorhabens leider nicht immer. Harte Arbeit, ein langer Arbeitstag und geringer Lohn waren das Charakteristikum dieser Jahre: bei 10 bis 12 Stunden Arbeit pro Tag und einem Durchschnittslohn von 6 Dollar pro Woche war es oft schwer, durchzukommen. Der Großteil der Gottscheer fand Arbeit in Eisenwerken und Gießereien. Schlechte Arbeitsbedingungen und unzureichende Ernährung waren die Ursache von Erkrankungen (Tuberkulose) und sonstiger Arbeitsunfähigkeit. Mancher junge Gottscheer sprang auf den Güterzug und begab sich auf die "Hobo-Reise" in die Wälder Pennsylvaniens oder in die Kupferminen Arizonas.

Die Gottscheer bemühten sich, ihre Arbeit gut zu verrichten, obgleich die Anforderungen groß waren und ihre Verläßlichkeit oft ausgenützt wurde. Viele gerieten trotzdem in Not und waren bald mittellos, so daß manchmal nicht einmal die Begräbniskosten gedeckt werden konnten und man ganz auf Verwandte oder sonstige Wohltäter angewiesen war; gab es doch keine Unterstützung durch die öffentliche Hand.

Die Zahl der Gottscheer Einwanderer stieg, die ersten Familien wurden gegründet. Bei einer Gottscheer Hochzeit in der "Perz-Halle" an der Ecke 79. Straße Ost und Woodland Avenue besprachen verantwortungsbewußte Männer die Lage der Einwanderer und kamen zum Entschluß, einen Unterstützungsverein zu gründen. Nicht lange danach entstand der Erste österreichische Unterstützungsverein, die erste Sitzung fand am 20. Juli 1889 statt. Der Verein wollte seine Mitglieder in Krankheits- oder Todesfällen finanziell unterstützen. Der Mitgliedsbeitrag war auf 50 Cents pro Monat angesetzt, für jedes ablebende Mitglied zusätzlich 50 Cents; dieser Betrag wurde an die Familie des Verstorbenen als Unterstützung übergeben. Der erste Präsident war Josef Kump, er starb schon im Feber 1890, die ersten Versammlungen wurden in Privathäusern abgehalten, vornehmlich um die 38. Superior Ost und St. Clair. Später jedoch, und das für viele Jahre, traf man einander an der Ostseite (Sachsenheim, 55. Straße). Im Jahre 1927 erwarb die Leitung eine leerstehende Kirche in der 5701 White Avenue und baute sie zu einem Klubhaus aus.

Die Landsleute, die sich im südöstlichen Teil von Cleveland angesiedelt hatten, konnten wegen der mangelnden Verbindungen, die den Raum überbrückt hätten, am Vereinsleben in der Ostseite nicht teilnehmen. Sie gründeten 1902 den Deutsch-Österreichischen Unterstützungsverein, dessen erster und langjähriger Präsident Rudolf Kump aus Kerndorf war. Dieser Verein erwarb sich 1943 sein Vereinslokal auf der 11306 Buckeye Road.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde der "Gottscheer Relief of Cleveland" gegründet, der es sich zur Aufgabe gestellt hatte, den in Not geratenen Landsleuten in Europa hilfreich beizustehen. Geld, Bekleidung und Lebensmittel wurden gesammelt, beide Vereine hielten Wohltätigkeitsveranstaltungen ab, und durch diese gemeinsame Aktivitäten konnte für die Landsleute in Europa viel Gutes getan werden. Fast nebenbei ergab sich auch, daß die beiden Vereine sich zu einem zusammenschlossen. Im Jahre 1954 war es soweit: beide Vereine verkauften ihre Lokale; auf 12618 Shaw Avenue wurde ein neues Klubhaus erbaut und am 24. Oktober 1959 feierlich eröffnet. Damals waren dem Verein folgende Gruppen angeschlossen:

Die Damensektion des E.Ö.U.V., gegründet am 6. Oktober 1928; erste Präsidentin Lina Petsche.

Eine weitere Gruppe war der junge, jedoch sehr aktive Fußballklub "German American Soccer Club".

Diese Vereinigungen, vor allem aber die Einwanderung der nunmehr heimatlos gewordenen Gottscheer, brachten dem Klub eine Hochblüte. Die Zahl der Mitglieder stieg zusehends, und die Klubräume wurden in steigendem Ausmaß für Hochzeiten und andere Veranstaltungen in Anspruch genommen. In dieser Zeit fand sich unter den Mitgliedern ein Mann, der sich vorgenommen hatte, im E.Ö.U.V. Kultur zu pflegen: Max Huber, ein gebürtiger Österreicher, gründete die Theatergruppe Alpenland (später in Sängergruppe Alpenland umbenannt), mit der er Theaterstücke aufführte, Liedvorträge veranstaltete und so viel zur Verschönerung des Klublebens beitrug. Und das Mitglied Edmund Seifert hatte es sich in den Kopf gesetzt, eine Blasmusikkapelle zu gründen.

Dem Großteil, unserer Mitglieder sind die Feiern zum 75. und dann zum 90. Jubiläum noch gut in Erinnerung. Bei diesen Anlässen besuchten den jubilierenden Verein Landsleute aus den verschiedensten Teilen von Kanada und den USA: ein Beweis dafür, daß der Gottscheer auch in der weiten Welt zusammenhält. Das 90-Jahr-Jubiläum begann an einem Maisamstag mit Tanz und gemütlichem Beisammensein. Am Sonntag wurde ein Hochamt in der ehemals gottscheerischen Dreifaltigkeitskirche gefeiert, wobei die Schubert-Messe zum Vortrag kam. Beim Festmahl in den geschmückten Klubräumen entwickelte der neue Präsident, Josef Ruppe, seine Pläne zum Kauf eines neuen Klubhauses. In diesem Zusammenhang wurde auch der scheidende Präsident, Georg Skieber, der über 20 Jahre Präsident des Vereins war, geehrt. Die Sängergruppe Alpenland bestritt den unterhaltsamen Teil.

Das Vorhaben, ein günstiger situiertes Grundstück für das Vereinslokal zu erwerben, wurde im Juli 1979 erfolgreich abgeschlossen. Nunmehr hat der Aufbau bereits begonnen, die Mitglieder helfen fleißig mit. Es ist ja auch weiter nicht verwunderlich, liegt doch das Grundstück in Russel Township (Pekin Rd.), in einer landschaftlich reizvollen Gegend, die in vielem Erinnerungen an die ehemalige Heimat weckt.

Die Damensektion des E.Ö.U.V.

Als diese 1978 ihr 50 Jahre währendes Bestehen feierte, waren noch drei Gründungsmitglieder dabei: Maria König (91 Jahre), Pauline Primosch und Emily Hirsch. Die Damensektion, die "Stütze des Vereins", sorgt in erster Linie für das leibliche Wohl der Gäste, und heimische Kost wird immer reichlich aufgetischt. Besonders gern kommen die "Golden Agers", die Pensionisten, um einen schönen Nachmittag preiswert zu verbringen. Nach dem Essen spielt man 20 Runden "Bingo" (ein Nummernspiel), es folgt eine Tombola mit schönen Preisen; der Erlös fließt zum großen Teil in die Kasse des E.Ö.U.V. Großer Eifer kennzeichnet die derzeitige Präsidentin, Brunhilde Kobetitsch. Sie hat jetzt zu entscheiden, welche Einkäufe getätigt werden müssen, damit die Küche bald wieder die bereits gut eingeführten Sonntags-Dinners fortsetzen kann.

Sänger- und Theatergruppe "Alpenland"

Sie wurde 1960 mit der Auflage gegründet, im Rahmen des E.Ö.U.V. kulturell zu wirken und Gottscheer sowie alpenländisches Kulturgut zu pflegen. Mit dem Dreiakter "Jägerblut" stellte sich die Gruppe im Oktober 1961 im Klubhaus (Shaw Avenue) vor; in den 17 Jahren ihres Bestehens wurden einige Theaterstücke, Sketches und Liedvorträge geboten. Die Gruppe hat sich die Herzen der Landsleute erobert.

Gottscheer Blaskapelle

1970 gründete sie Edmund Seifert, er ist bis heute ihr Dirigent. Sechs Mitglieder machten den Anfang, diese warben, und die Zahl der Musiker wuchs auf 38. Die Kapelle findet bei ihren Auftritten, sei es bei Gottscheer Veranstaltungen, sei es im Rahmen des Oktoberfestes und verschiedener Musikfeste, überall großen Anklang. Besonders stolz ist die Blaskapelle auf ihre Langspielplatte, über die sie auf lange Zeit mit den Landsleuten verbunden zu bleiben hofft.

Deutsch-Österreichischer Frauenverein in Cleveland

Gegründet 1911 (September) von eingewanderten Gottscheerinnen, die in der Fremde Sehnsucht nach dem Umgang mit heimischen Menschen stillen wollten, sollte es die Aufgabe des Vereins sein, die vom Schicksal heimgesuchten, oft alleinstehenden Frauen zu betreuen und ihnen, wenn nötig, auch finanziell auszuhelfen. So wurde diese Vereinigung, für deren Gründung Maria Godhart, Sophie Kinkoff, Sophie Eppich, Marie Jaklitsch, Mary Klun und Julia Hönigmann verantwortlich zeichneten, zu einem Krankenunterstützungsverein. Folgende Bedingungen müssen für die Aufnahme zutreffen: Frauen deutscher Abstammung zwischen 16 und 45 Jahren, verheiratet oder ledig, welche gewillt sind, in Krankheits- oder Todesfällen bei Mitgliedern behilflich zu sein. Versammlungen finden monatlich statt, dazu gibt es Nachmittage mit Kartenspiel oder Tombola, um die Vereinskasse aufzubessern. Diese 68 Jahre alte Organisation ist heute noch sehr aktiv, die Präsidentin, Shirley Pleshinger-Dubbs, will die gute Tradition der Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft fortsetzen.

(650 Jahre Gottschee, Festbuch 1980)